In Deutschland leben viele Familien mit schwerbehinderten Angehörigen, die sich täglich den damit verbundenen Herausforderungen stellen müssen. Doch neben diesen Herausforderungen gibt es auch eine Vielzahl von gesetzlichen Rechten und Unterstützungen, die diesen Familien zur Verfügung stehen. Ziel dieses Blogbeitrags ist es, ein besseres Verständnis dieser Rechte zu schaffen und somit Familien in ihrer Situation zu stärken.

Beginnen wir mit dem Sozialgesetzbuch (SGB) IX, das in Deutschland die Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen regelt. Laut § 1 SGB IX liegt das Hauptziel darin, die Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu fördern und jegliche Benachteiligungen zu vermeiden oder entgegenzuwirken. Dieses Gesetz bildet die Grundlage für eine Vielzahl von Rechten und Dienstleistungen, die Menschen mit Behinderungen und ihren Familien zur Verfügung stehen.

Ein wichtiger Aspekt für Familien ist das Pflegezeitgesetz (PflegeZG), das es Beschäftigten ermöglicht, sich für die Pflege naher Angehöriger bis zu sechs Monate von der Arbeit freistellen zu lassen, ohne ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Dies wird in § 3 PflegeZG konkretisiert. Zusätzlich bietet das Familienpflegezeitgesetz (FPfZG) die Möglichkeit einer teilweisen Freistellung bis zu 24 Monate, wobei die Arbeitszeit auf mindestens 15 Stunden pro Woche reduziert werden kann, wie in § 2 FPfZG festgelegt.

Diese Gesetze sind besonders hilfreich in Fällen wie dem von Herrn Müller (beispielhaft). Herr Müller nutzte das Pflegezeitgesetz, um sich um seine schwerbehinderte Tochter zu kümmern. Er konnte seine Arbeitszeit für sechs Monate auf 15 Stunden pro Woche reduzieren, ohne seinen Job zu verlieren. 

Es gibt auch spezielle finanzielle Unterstützungen und Entlastungsangebote. Beispielsweise können Familien unter bestimmten Bedingungen Pflegegeld oder Eingliederungshilfen beantragen, die dabei helfen, die zusätzlichen Kosten, die durch die Pflege und Unterstützung eines schwerbehinderten Familienmitglieds entstehen, zu decken. Diese Leistungen sind in verschiedenen Teilen des SGB, insbesondere im SGB XI und SGB XII, festgelegt.

In Deutschland gibt es zahlreiche Beratungsstellen und Anlaufpunkte, die Unterstützung und Informationen bieten. Dazu gehören lokale Sozialämter, die Deutsche Rentenversicherung und verschiedene Wohlfahrtsverbände. Diese Einrichtungen können bei der Klärung von Fragen zu gesetzlichen Rechten und Ansprüchen helfen.